Nordhorn/Münster 02.10.2019
Aktuelles

Der kurze digitale Draht zum Apotheker

Mehr als vier Millionen Pflegebedürftige im Jahr 2030, mehr als fünf Millionen 2050: Gute Pflege vor Ort, insbesondere im ländlichen Raum zu organisieren, wird in den kommenden Jahren zu einer immer größeren Herausforderung. Lösungen sind jetzt in Nordhorn diskutiert worden auf dem länderübergreifenden Gesundheitsgipfel, einer Veranstaltung der Gesundheitsregion EUREGIO und der DAK Gesundheit. Dabei ist unter anderem deutlich geworden, welchen Beitrag Apotheken vor Ort übernehmen können, damit Patienten und Pflegebedürftige sicher versorgt so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können.

So ging es im Workshop „Apotheke 2.0“, einem von sechs Fachforen auf dem Gesundheitsgipfel, um die Frage, was die digital unterstützte Apotheke für eine zukunftsfähige Gesundheits- und Pflegeversorgung leisten kann. Moderiert wurde das Forum von Alina Behne und Christian Fitte, Universität Osnabrück, sowie Abed Daka, Apotheker in der Modellregion Steinfurt und Vorstandsmitglied der Gesundheitsregion EUREGIO. 

Vergütung für den Gesundheitslotsen
Einen kurzen digitalen Draht zwischen Patient, Apotheke und Arzt wünschten sich die Teilnehmer dieses kreativen Workshops: Wer ein neues Medikament einnehme und sich unwohl fühle, wolle nicht gleich zur Arztpraxis fahren und sich dort ins Wartezimmer setzen, sondern schnell und unkompliziert zum Beispiel per Chat nachfragen, ob dies vielleicht die Folge einer unerwünschten Neben- bzw. Wechselwirkung sein könne. Die intersektorale Kommunikation zwischen Ärzten, Kliniken, Apothekern und Pflegediensten mit Hilfe einer elektronischen Patientenakte verbessern, lautete eine zweite Forderung des Forums. Wenn der Apotheker aber immer mehr zum Gesundheitslotsen und -Berater wird, dann müsse diese Dienstleistung, die die Pharmazeuten bisher unentgeltlich übernehmen, auch vergütet werden, so die Teilnehmer.

Gesundheitsminister Jens Spahn (3. von links) mit dem Projektteam "Apotheke 2.0": Dr. Olaf Elsner, Professor Dr. Frank Teuteberg, Abed Daka, Alina Behne, Christian Fitte (von links).

Gesundheitsminister (Jens Spahn (3. von links) mit dem Projektteam Apotheke 2.0: Dr. Olaf Elsner, Professor Dr. Frank Teuteberg, Abed Daka, Alina Behne und Christian Fitte (von links).

Den Austausch zwischen Ärzten, Apothekern und Pflegediensten zu erleichtern, ist auch einer von vier Bausteinen von Apotheke 2.0. Das Forschungsprojekt der Universität Osnabrück in Kooperation mit der Gesundheitsregion EUREGIO und dem Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) untersucht, wie sich mit digitaler Unterstützung in Apotheken die Versorgung und Beratung der Patienten verbessern lässt. Apotheke 2.0 wird gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und steht unter der Schirmherrschaft von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Mit dem länderübergreifenden Gesundheitsgipfel wurde das Innovationsfondprojekt „Regionales Pflegekompetenzzentrum (ReKo)“ in Nordhorn gestartet. Die Eröffnungsrede aus diesem Anlass hielt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Über den zunehmenden Reformbedarf in der Pflege debattierten die Gesundheitsexperten der Bundestagsfraktionen aus der Region.       
 

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