Ennepe-Ruhr-Kreis. Wie stehen die Bundestagskandidaten der Wahlkreise in Westfalen-Lippe zu aktuellen Apotheken-Themen? Der AVWL hat ihnen auf den Zahn gefühlt. Diesmal: Dr. Ralf Brauksiepe, CDU, für den Wahlkreis Ennepe-Ruhr-Kreis II.

1. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Apotheke“ hören oder lesen?

"Die Apotheke ist in der Regel die letzte Kontroll- und Beratungsinstanz, bevor ein Patient ein Medikament einnimmt. Daher ist die kompetente Beratung durch den Apotheker oder die Apothekerin vor Ort unersetzlich."

2. Welche Rolle spielt für Sie die Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?

"Apotheken haben eine besondere Bedeutung für die Sicherung einer guten Versorgung. Deswegen ist es Aufgabe der Politik, die flächendeckende Arzneimittelversorgung auf hohem Niveau durch ortsnahe Apotheken zu erhalten. Wir als CDU und CSU sind davon überzeugt, dass es gerade in den ländlichen Räumen auf die Apotheken ankommt. Das gilt gerade auch für die notdienstliche Versorgung rund um die Uhr."

3. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs soll die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente für ausländische Versender anders als für deutsche Apotheken nicht gelten. Das gefährdet die örtlichen Apotheken existenziell. Wie stehen Sie zu dem Vorhaben, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel deshalb gesetzlich zu verbieten?

"Ich unterstütze den von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe MdB vorgelegten Entwurf eines Gesetzes zum Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Vor dem Hintergrund des Urteils des EuGH müssen wir wieder für gleiche Rahmenbedingungen für alle Apotheken sorgen, um die bestehende Struktur der flächendeckenden, wohnortnahen und gleichmäßigen Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln auch weiterhin zu gewährleisten. Deutschland schließt sich damit den 21 Mitgliedstaaten der Europäischen Union an, die in ihrem nationalen Recht ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Humanarzneimitteln verankert haben. Auch künftig wird die Zustellung von Arzneimitteln durch Apothekenpersonal vom Versandhandel abgegrenzt."