Coesfeld/Steinfurt. Wie stehen die Bundestagskandidaten der Wahlkreise in Westfalen-Lippe zu aktuellen Apotheken-Themen? Der AVWL hat ihnen auf den Zahn gefühlt. Diesmal: Gernod Röken, DIE LINKE, für den Wahlkreis Coesfeld - Steinfurt II.

1. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Apotheke“ hören oder lesen?

"Wenn ich 'Apotheke' höre, dann fallen mir spontan die hervorragende gesundheitliche Versorgung und Beratung in meiner unmittelbaren, hier ansässigen Stadtapotheke ein. Ich fühle mich stets zuvorkommend behandelt."

2. Welche Rolle spielt für Sie die Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?

"Die Apotheke vor Ort spielt eine enorm wichtige Rolle für die lokale Gesundheitsversorgung. Zu einer guten gesundheitlichen Versorgung gehört Wohnortnähe. Deshalb muss die Apotheke vor Ort erhalten und gefördert werden. Es gilt, den heilberuflichen Charakter des Apothekerberufs zu stärken. Deshalb lehne ich Apothekenketten, erst recht in der Hand von Aktiengesellschaften, ab. Ich bin dafür, dass der Versandhandel mit Arzneimitteln soweit wie möglich begrenzt wird, um die persönliche Beratung und die wohnortnahe Versorgung zu stärken."

3. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs soll die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente für ausländische Versender anders als für deutsche Apotheken nicht gelten. Das gefährdet die örtlichen Apotheken existenziell. Wie stehen Sie zu dem Vorhaben, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel deshalb gesetzlich zu verbieten?

"Ich stimme dem Vorhaben zu. Die rechtlichen Bedingungen sind zu prüfen. Andererseits muss es bezahlbare Medikamente ohne Zuzahlungen geben. Insofern ist es noch wichtiger, per Gesetz die Macht der Pharmaindustrie zu begrenzen, die auch verpflichtet werden muss, solche Medikamente in der Forschung zu entwickeln, die wenig oder keine Rendite abwerfen."