Paul Ziemiak (CD), Märkischer Kreis II

Hat die Corona-Pandemie Ihren Blick auf die Apotheken vor Ort verändert - und falls ja, wie?
Paul Ziemiak: Ja, besonders für Menschen, die regelmäßig auf Medikamente angewiesen sind, waren die Apotheken vor Ort eine wichtige und verlässliche Anlaufstelle in der Pandemie. Doch auch die breite Bevölkerung hat gemerkt, dass die Apothekerinnen und Apotheker schnell auf die Situation reagiert haben und verlässlich Masken oder Handschuhe anbieten konnten. Auch die vom Gesetzgeber ermöglichte Herstellung von Desinfektionsmitteln nutzen die Apotheken vor Ort, um den Menschen im Land ein Angebot zu machen.

Welche Rolle sollen die Apotheken vor Ort nach der Corona-Krise für die Gesundheitsversorgung der Menschen spielen?
Die Apotheke vor Ort ist unverzichtbar. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Während der Pandemie haben die Apotheken vor Ort mit der Versorgung der Bevölkerung mit Masken, Schnelltests oder bei der Ausstellung des digitalen Impfnachweises einen wichtigen Beitrag in der wohnortnahen Versorgung geleistet. Mit dem "Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken" haben CDU und CSU in dieser Wahlperiode die Grundlagen für einen fairen Wettbewerb gelegt. Für Versicherte in der Gesetzlichen Krankenkasse gilt zukünftig der gleiche Preis für verschreibungspflichtige Arzneimittel. Der Ort, wo sie ihr Rezept einreichen - also in der Apotheke vor Ort oder im Internet bei einer Versandapotheke - spielt keine Rolle mehr. Auch die Rabatte von Versandapotheken auf rezeptpflichtige Arzneimittel an gesetzlich Versicherte fallen weg. Für zukunftsweisend im Wettbewerb halten wir auch die Möglichkeit, bei Botendiensten von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln an Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung einen zusätzlichen Betrag in Höhe von 2,50 Euro je Lieferort und Tag zu erheben.

Und welche Rolle soll der ausländische Versandhandel künftig einnehmen?
Ausländische Versandapotheken sind Bestandteil des fairen Wettbewerbs mit den Apotheken vor Ort. Durch die Herstellung der Gleichpreisigkeit von rezeptpflichtigen Arzneimitteln mit dem "Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken" kann dieser Wettbewerb wieder auf Augenhöhe stattfinden.

Haben Sie schon einmal den Nacht- oder Notdienst einer Apotheke gebraucht?
Es bleibt nicht aus, dass man auf dieses wichtige Versorgungsangebot zurückgreift.

Das E-Rezept kommt - wo werden Sie es einlösen und warum dort?
Ich freue mich auf das E-Rezept, das ich weiterhin in der Apotheke einlösen werde, weil ich die persönliche Beratung sehr schätze. Der Vorteil wird sein, dass das gewünscht Arzneimittel verfügbar ist, wenn ich vor Ort eintreffe.

Wie wollen Sie das flächendeckende Netz der Apotheken vor Ort für die Zukunft bewahren und damit die persönliche, flexible pharmazeutische Betreuung der Patienten sichern? 
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, welche hohe Bedeutung ein flächendeckendes Netz an Apotheken von Ort für die Bürgerinnen und Bürger hat. CDU und CSU werden sich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass gesundheitspolitische Entscheidungen auch weiter auf nationaler Ebene zu treffen sind.


Paul Ziemiak

  • geboren 1985
  • verheiratet
  • Beruf: Mitglied des Deutschen Bundestages, Generalsekretär der CDU Deutschlands
  • Parteieintritt: 1998 Eintritt in die Junge Union Deutschlands; 2001 Eintritt in die Christlich Demokratische Union Deutschlands 
  • wichtigste politische Stationen: 2014-2018 Bundesvorsitzender der Jungen Union Deutschlands und dadurch Mitglied des CDU-Bundesvorstandes, seit 2017 Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstandes der CDU NRW, 2014-2019 Mitglied im Rat der Stadt Iserlohn, dort bis 2017 stellvertretender Fraktionsvorsitzender, seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages, seit 2018 Generalsekretär der CDU Deutschlands


 

Kontakt

Apothekerverband Westfalen-Lippe e.V.
Willy-Brandt-Weg 11
48155 Münster

Telefon: 0251 539380
Telefax: 0251 5393813
E-Mail: apothekerverband@avwl.de

Montag bis Freitag:
8:30 bis 13:00 und 14:00 bis 16:00 Uhr

Ihr Feedback

Schreiben Sie uns!