Hubert Hüppe (CDU), Unna I

Hat die Corona-Pandemie Ihren Blick auf die Apotheken vor Ort verändert – und falls ja, wie?
Hubert Hüppe: Nein grundsätzlich nicht. Ich kenne die Apotheken bei mir in der Region und bin auch mit einigen mehrmals im Gespräch gewesen. Da ich viele Jahre im Bundestag im Gesundheitsausschuss Mitglied war, war ich natürlich öfters auch mit Apothekerverbänden im Dialog.
               
Welche Rolle sollen die Apotheken vor Ort nach der Corona-Krise für die Gesundheitsversorgung der Menschen spielen?
Im Grundsatz die selbe wie vorher: Die wohnortnahe Versorgung mit Medikamenten mit der dazugehörendende fachlichen Beratung. Ob es zusätzliche Aufgaben gibt, wie in der Vergangenheit die Maskenvergabe, bleibt abzuwarten.

Und welche Rolle soll der ausländische Versandhandel künftig einnehmen?
Die, die er bisher auch hatte. Ich habe bis heute noch kein Rezept bei irgendeinem Versandhandel (weder in- noch ausländischem) eingelöst. Wichtig sind aber gleiche und faire Bedingungen.

Haben Sie schon einmal den Nacht- oder Notdienst einer Apotheke gebraucht?
Ja, schon mehrmals! Aber das war sehr schwierig und ich habe mich jedes Mal geärgert. Obwohl wir in meinem Ort mindesten acht Apotheken haben, musste ich jedes Mal in eine andere Stadt fahren. Ohne Auto wäre ich völlig aufgeschmissen gewesen. Das muss aus meiner Sicht dringend verbessert werden!

Das E-Rezept kommt – wo werden Sie es einlösen und warum dort?
Da, wo ich immer meine Rezepte einlöse. in meiner Apotheke vor Ort. Erstens, weil ich sie sofort haben will, zweitens, weil ich manchmal doch noch eine Frage dazu habe.

Wie wollen Sie das flächendeckende Netz der Apotheken vor Ort für die Zukunft bewahren und damit die persönliche, flexible pharmazeutische Betreuung der Patienten sichern? 
Ich sehe keine Gefährdung einer flächendeckenden Versorgung. In einem Umkreis von zwei Kilometern fallen mir sofort acht Apotheken ein. Oft muss ich warten, weil es so viele Kunden gibt.
In anderen Gegenden kann es anders sein, aber in NRW habe ich noch nie davon gehört, dass die Versorgung gefährdet ist. Ich habe sogar den Eindruck, dass die Apotheken während der Corona-Krise mehr Umsatz und Gewinne gemacht haben als davor. Wichtig ist, dass Apotheken vor Ort sind, gerade auch für alte Menschen, die nicht mobil sind. Um die Zustimmung innerhalb der Politik und der Bevölkerung für die Apotheken zu erhöhen, ist es aber wichtig, dass die barrierefreie Erreichbarkeit auch am Wochenende und in der Nacht gegeben ist.


Hubert Hüppe 

  • geboren 1956 in Lünen, verheiratet, 3 Kinder, 2 Enkel 
  • Wohnort: Werne an der Lippe,
  • Beruf: Diplomverwaltungswirt
  • Parteieintritt 1973
  • 1991-2009 , 2012-2017 Mitglied des Deutschen Bundestages, 2009-2013 Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, seit 2020 Mitglied des Kreistages und sozialpolitischer Sprecher

Kontakt

Apothekerverband Westfalen-Lippe e.V.
Willy-Brandt-Weg 11
48155 Münster

Telefon: 0251 539380
Telefax: 0251 5393813
E-Mail: apothekerverband@avwl.de

Montag bis Freitag:
8:30 bis 13:00 und 14:00 bis 16:00 Uhr

Ihr Feedback

Schreiben Sie uns!