Friedrich Merz (CDU), Hochsauerlandkrei

Hat die Corona-Pandemie Ihren Blick auf die Apotheken vor Ort verändert – und falls ja, wie?
Friedrich Merz: Die Corona-Krise hat gezeigt, welche Bedeutung ein flächendeckendes Netz an Apotheken von Ort für die Bürgerinnen und Bürger hat. Während der Pandemie haben die Apotheken mit der Versorgung der Bevölkerung mit Masken, Schnelltests oder bei der Ausstellung des digitalen Impfnachweises einen wichtigen Beitrag in der wohnortnahen Versorgung geleistet. 
 
Welche Rolle sollen die Apotheken vor Ort nach der Corona-Krise für die Gesundheitsversorgung der Menschen spielen?
Die Apotheken vor Ort sind eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen in unserem Land. Das sollen sie auch in Zukunft bleiben. Mit dem "Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken“ hat die Koalition unter der Führung der  CDU in dieser Wahlperiode die Grundlagen für einen fairen Wettbewerb gelegt. Für Versicherte in der Gesetzlichen Krankenkasse gelten zukünftig gleiche Preis für verschreibungspflichtige Arzneimittel. Der Ort, wo sie ihr Rezept einreichen – also in der Apotheke vor Ort oder im Internet bei einer Versandapotheke – spielt keine Rolle mehr. Auch die Rabatte von Versandapotheken auf rezeptpflichtige Arzneimittel an gesetzlich Versicherte fallen weg. Für zukunftsweisend im Wettbewerb halten wir auch die Möglichkeit, bei Botendiensten von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln an Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung einen zusätzlichen Betrag in Höhe von 2,50 Euro je Lieferort und Tag zu erheben.
 
Und welche Rolle soll der ausländische Versandhandel künftig einnehmen?
Ausländische Versandapotheken sind Bestandteil des fairen Wettbewerbs mit den Apotheken vor Ort. Durch die Herstellung der Gleichpreisigkeit von rezeptpflichtigen Arzneimitteln mit dem „Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken“ kann dieser Wettbewerb wieder auf Augenhöhe stattfinden.
 
Haben Sie schon einmal den Nacht- oder Notdienst einer Apotheke gebraucht?
Ja,  aber das war Gott sei Dank eine Ausnahme. Es war gut zu wissen, dass es diesen Notdienst gibt.

Das E-Rezept kommt – wo werden Sie es einlösen und warum dort?
Natürlich bei meiner Heimatapotheke in Arnsberg, dort, wo ich lebe. 
 
Wie wollen Sie das flächendeckende Netz der Apotheken vor Ort für die Zukunft bewahren und damit die persönliche, flexible pharmazeutische Betreuung der Patienten sichern? 
Die Apotheken sind und bleiben ein wichtiger Pfeiler in der Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger. CDU und CSU werden sich auch auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass gesundheitspolitische Entscheidungen, die die Grundversorgung vor Ort empfindlich beeinträchtigen könnten, auch weiter auf nationaler Ebene zu treffen sind. Die EU hat in der Gesundheitspolitik keine Zuständigkeiten.


Friedrich Merz

  • geboren 1955
  • verheiratet, drei Kinder
  • Wohnort: Arnsberg
  • Beruf: Rechtsanwalt
  • wichtige politische Stationen: 1989-1994 Mitglied des Europäischen Parlaments, 1994-2009 Mitglied des Deutschen Bundestags, 2000-2002 Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, seit
  •  Juni 2019 Vizepräsident des Wirtschaftsrates der CDU e.V.
     

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