Münster 11.11.2021
Aktuelles

Versorgung von Inkontinenzpatienten: Vereinbarung zwischen der AOK Nordwest und dem Apothekerverband läuft aus

Nachdem die AOK NordWest die Vereinbarung zur aufsaugenden Inkontinenzversorgung einseitig zum 31.01.2022 gekündigt hat, wird der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) nun zunächst keine Anschlussvereinbarung mit der AOK NordWest treffen. Die Krankenkasse hatte nach der Kündigung  einen neuen Vertrag mit einer deutlich niedrigeren Vergütung angeboten, nämlich nur noch 11,89 Euro netto monatlich. „Eine  Versorgung der AOK-Versicherten mit den notwendigen Inkontinenzprodukten ist für den Großteil der Apotheken vor Ort zu diesem Preis wirtschaftlich nicht möglich“, begründet Thomas Rochell, AVWL-Vorstandsvorsitzender, diese Entscheidung. 

„Wir bedauern dies sehr, denn als Heilberufler ist unser wichtigstes Anliegen, die Patienten sicher und gut zu versorgen“, so Thomas Rochell. Ein breites Sortiment mit Produkten in angemessener Qualität, eine persönliche, wohnortnahe und individuelle Beratung  sowie eine zeitnahe, flexible Lieferung durch Boten seien zu den angebotenen Pauschalen jedoch nicht zu leisten, fügt er hinzu. Deshalb sei es unmöglich, das Angebot der AOK NordWest, die sich auf weitere Verhandlungen hinsichtlich des Preises nicht eingelassen habe, anzunehmen. Man stehe jedoch weiterhin zu Gesprächen bereit, sofern auch die Vergütung verhandelbar sei. „Eine Absenkung der Vergütung um mehr als 30 Prozent in Zeiten steigender Kosten – das ist der schleichende Abschied aus dem Sachleistungsprinzip“, so Rochell.

Einzelne Apotheken vor Ort könnten nun individuell eine Vereinbarung mit der Versicherung treffen. Bereits in der Vergangenheit hätten allerdings die meisten Apotheken darauf verzichtet, individuell den Verträgen mit anderen Kassen beizutreten, die sogar eine leicht höhere Vergütung bieten, als die AOK NordWest nun bereit ist zu zahlen. „Wir gehen aufgrund dieser Erfahrungen davon aus“, so Rochell, „dass ein großer Teil der Apotheken dies auch nun nicht tun wird und dass der AOK NordWest durchaus bewusst ist, dass die flächendeckende ortsnahe und persönliche Versorgung wegfällt.“

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