Gütersloh/Münster 27.02.2023
Aktuelles

Keine kostenlosen Corona-Tests mehr in Apotheken, künftig aber Grippe-Nachweise?

Einen Anspruch hatten zuletzt ohnehin nur noch die wenigsten Bürger, ab Ende Februar wird es nun gar keine kostenlosen Corona-Schnelltests mehr geben. Von März an übernimmt der Bund nicht mehr die Kosten für die präventiven Tests. „Mit dem Ende der Pandemie sind solche Massentests in der Tat nicht mehr sinnvoll“, so Dr. Olaf Elsner, Apothekeninhaber aus Gütersloh und Vorstandsmitglied des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL). „Wir sollten aber aus den Erfahrungen der Corona-Pandemie lernen und unser dichtes Apotheken-Testnetzwerk auch für die Zukunft weiter nutzen“, fügt er hinzu.

Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie hatte der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) von heute auf morgen unter anderem die Apotheken damit beauftragt, Covid-Schnelltests durchzuführen und so einen wesentlichen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten. Binnen zwei Wochen hatten die Apotheken in Westfalen-Lippe den Auftrag umgesetzt und ein flächendeckendes Testnetz aufgebaut. „Wir sollten diese Infrastruktur bewahren, um Patienten künftig auf andere meldepflichtige Erkrankungen zu testen wie etwa die Virusgrippe oder weitere Erreger“, empfiehlt Dr. Olaf Elsner. So könnte zum Start der kommenden Grippesaison ein wichtiger Beitrag geleistet werden, Influenza-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, deren Verbreitung abzubremsen, Leben zu schützen und zugleich die Arztpraxen zu entlasten, die in diesem Winter vielfach an die Grenzen ihrer Kapazität gekommen waren. 

Bis auf wenige Ausnahmen sind solche Tests, die meldepflichtige Erkrankungen nachweisen, bislang allein den Ärzten vorbehalten. „Im Sinne der Versorgung und des Gesundheitsschutzes der Patienten würden wir es für sinnvoll  halten, wenn der Gesetzgeber Testmöglichkeiten in Apotheken auch für andere Infektionskrankheiten wie die Virusgrippe zulässt“, sagt Dr. Olaf Elsner. „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, welches Potenzial in den Apotheken vor Ort steckt.“


Schnelltests in Zahlen

  • Seit dem 8. März 2021 hatten Bürger Anspruch auf mindestens einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche.
  • Die Apotheken in Westfalen-Lippe haben zeitnah ein flächendeckendes Netz von Test-Apotheken aufgebaut, sodass sich Bürger auch abseits der großen Teststellen wohnortnah auf eine Infektion testen lassen konnten.
  • Über das Buchungsportal www.testen-in-nrw.de, das der Apothekerverband Westfalen-Lippe ge-meinsam mit dem Softwareanbieter No-Q aufge-baut hat, können Bürger nach der nächsten Test-stelle suchen und unkompliziert einen Termin bu-chen.
  • Auf diesem Portal hatten sich in der Spitze in NRW mehr als 1.000 Apotheken registriert. Hinzu kamen weitere Apotheken, die ihre Testtermine den Kunden auf anderen Wegen zugänglich machten.
  • Allein mit der Schnelltestsoftware No-Q wurden in den vergangenen beiden Jahren in NRW von den Apotheken 24 Millionen Tests durchgeführt.

 

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