Münster 13.08.2021
Aktuelles

Bekenntnisse zur Apotheke vor Ort

Das E-Rezept kommt – und die Politiker in Westfalen-Lippe werden es in ihren Apotheken vor Ort einlösen. Das ist das Ergebnis vieler Interviews, die der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) mit  Direktkandidaten der großen Parteien vor der Bundestagswahl 2021 geführt hat. Eine sichere Versorgung sowie die vertraute, persönliche Beratung sind die Gründe, warum die befragten Politiker auf ihre Apotheke vor Ort setzen. Zugleich wollen sie somit die Regionalität sowie die lokalen Versorgungsstrukturen vor Ort stärken. 

Der sicherste Ort für die Medikamentenausgabe

Die westfälisch-lippischen Kandidaten erkennen zugleich die enorme Leistungen der Apotheken vor Ort in der Corona-Krise an und bekennen sich klar zu deren Bedeutung für die Gesundheitsversorgung der Menschen: „Mir ist bewusst geworden, dass wir eine Pandemie wie diese nie ohne die Apotheken vor Ort hätten bewältigen können“, so zum Beispiel die Bielefelder SPD-Bundestagsabgeordnete Wiebke Esdar. Aus diesem Grund betonen nahezu alle Interviewten, dass die Apotheken vor Ort die sichere Versorgung der Patienten in Zukunft weiterhin gewährleisten können müssen -  auch angesichts zukünftiger Herausforderungen: „Wir brauchen die Apotheken für die Beratung und unsere Grundversorgung. Sie sind der sicherste Ort für die Medikamentenabgabe. Wenn man nie Beschwerden hatte und nie auf die Verfügbarkeit eines bestimmten Medikaments angewiesen war, dann hat man noch nicht die Erfahrung gemacht, wie essentiell eine Apotheke in erreichbarer Nähe sein kann“, erklärt Ministerin Anja Karliczek (CDU) aus dem Wahlkreis Steinfurt III.

Was allerdings den Weg angeht, wie die Apotheken vor Ort so gestärkt werden können, dass sie diese qualifizierte Betreuung gewährleisten können, haben die Befragten unterschiedliche Vorstellungen. CDU- und SPD-Kandidaten verweisen vor allem auf die Beschlüsse der Große Koalition in den vergangenen vier Jahren: Erhöhung der Nacht- und Notdienstpauschale, Vergütung der Botendienste, Honorierung pharmazeutischer Dienstleistungen sowie der einheitliche Abgabepreis für verschreibungspflichtige Arzneimittel im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherungen. Darauf wolle man weiter aufbauen. Hingegen wollen Kandidaten der Grünen künftig gezielt kleinere Apotheken unterstützen und deshalb die Vergütung für die Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente an den Umsatz der Apotheke koppeln. 

FDP-Abgeordnete wie etwa Carl-Julius Cronenberg (Hochsauerlandkreis) plädieren zwar dafür, dass die Vor-Ort-Apotheken nicht gegenüber dem Versandhandel benachteiligt werden dürfen, vertrauen aber auch darauf, dass sie mit Service- und Beratungsleistungen sowie einem attraktiven Sortiment ihre Kunden überzeugen und ihr Geschäftsmodell sichern werden. Ähnlich argumentieren auch Kandidaten der AfD. 

Insbesondere die Abgeordneten der Linken setzen darauf, den Versandhandel mit verschreibungs-pflichtigen Arzneimitteln gänzlich zu verbieten. Dies fordert zum Beispiel auch der Soester CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Thies. Die sichere Versorgung der Patienten will er bewahren „durch ein striktes Verbot des ausländischen Versandhandels mit rezeptpflichtigen Medikamenten, durch ein rigoroses Einschreiten gegen unerlaubte Rabatt- und Boni-Praktiken bei der Abgabe von Rx-Arzneimitteln, durch Bürokratieabbau im Apothekenbetrieb und durch bessere Margen bei der Rezeptabrechnung.“

Die Interviews finden Sie hier. Diese Liste wird laufend aktualisiert.

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