Münster/Enger 28.08.2025
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„Impfen bereitet Freude und ist rentabel“

Gut organisiert bringt das Impfen für Apotheken nicht nur noch mehr Freude an der Arbeit, sondern ist betriebswirtschaftlich durchaus rentabel. Wie das gelingen kann, erklärt AVWL-Vorstandsmitglied Jens Kosmiky hier im Interview – aber vor allem im Online-Seminar „Update Grippeimpfung“, das der AVWL mit Unterstützung der Firma Seqirus am 04.09.2025 anbietet.

Impfen soll sich angeblich nicht rechnen. Diese Meinung scheint zumindest weit verbreitet. Stimmt das? 
Jens Kosmiky: Nein. Ich impfe selbst in meinen Apotheken und kann sagen: Doch, impfen lohnt sich! Wenn man die Prozesse in der Apotheke optimiert und möglichst effizient gestaltet, dann kann man mit dem Impfen durchaus den Euro mehr machen. Hinzu kommt: Apotheken positionieren sich durch ein Impfangebot bei den Patienten als Dienstleister und Ansprechpartner in Gesundheitsfragen, können also Kunden gewinnen und binden. Um meine Apotheken als Beispiel zu nehmen: Kaum, dass der Gesetzgeber die Möglichkeit geschaffen hatte, dass Apotheken regelhaft gegen Corona und Grippe impfen dürfen, kamen die ersten Patienten auf uns zu und fragten nach Terminen, noch bevor wir überhaupt mit Informationen an die Öffentlichkeit gegangen waren. Denn die Leute wussten, dass wir in unseren Apotheken nicht nur Arzneimittel abgeben, sondern auch viele andere Services anbieten. 

Und wie optimiert man nun die Prozesse?
Das erkläre ich im Detail am 4. September im Online-Seminar. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen kann ich viele Tipps sowie praxisnahe Lösungen für die kleinen und großen Herausforderungen im Impf-Alltag geben: von der Ansprache potenzieller Impflinge über die Organisation der Termine bis hin zum Ablauf der Impfung und der Abrechnung. Eines vorweg: Wer ins Impfen einsteigen will, muss sein Team von Anfang an mitnehmen, sonst wird es nichts. Denn das Team spricht die Patienten auf die Impfungen an, es organisiert die Termine, empfängt die Leute am Impftag. Es muss mit Herzblut dabei sein – und kann auf der anderen Seite ganz viel Begeisterung und Motivation aus der neuen Aufgabe ziehen. So bindet und gewinnt man auch Fachkräfte.

Wie nimmt man denn die Ärzte mit? Viele reagieren sehr kritisch, wenn die Apotheke nebenan impft.
Meine eigene Erfahrung, aber auch die Erfahrung vieler Kollegen hat gezeigt, dass die meisten Ärzte ganz entspannt bleiben. Und die anfängliche Aufregung einzelner Mediziner legt sich meist sehr schnell wieder. Vielleicht weil sie erleben, was Studien gezeigt haben: Wenn Apotheken impfen, dann bekommt das Impfen zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit, sodass auch bei den Ärzten die Nachfrage nach Impfungen steigt. Das ist wissenschaftlich erwiesen.

Nun fängt die Impfsaison bald an. Ist es, wenn man bislang noch nicht geimpft hat, jetzt nicht zu spät, sich mit dem Thema zu befassen?
Bereits in der vergangenen Legislaturperiode hatte das Bundesgesundheitsministerium geplant, dass Apotheken künftig nicht nur gegen Grippe und Corona impfen sollen, sondern gegen alle Erkrankungen, bei denen Totimpfstoffe eingesetzt werden, also zum Beispiel FSME, Pneumokokken, Keuchhusten und, und, und. Es ist ziemlich sicher davon auszugehen, dass die neue Gesundheitsministerin dieses Vorhaben wieder aufnimmt, sodass Apotheken bald gegen viele Indikationen impfen können und das Impfen nicht mehr nur eine Saisonaufgabe ist. Deshalb ist es wichtig, sich jetzt zu informieren und vorzubereiten, um dann schnell starten zu können.

Lohnt sich die Teilnahme am Seminar auch, wenn man schon längst impft?
Auf jeden Fall. Mit gutem Grund heißt das Seminar „Update“: Dr. Laura-Christin Förster von CSL Seqirus gibt wichtige Informationen zu den aktuellen Influenza-Impfstoff-Technologien, liefert zudem einen Überblick über die verfügbaren Grippeimpfstoffe sowie den Nutzen weiterentwickelter Vakzine. Im Übrigen weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man bei jeder Veranstaltung etwas lernen und mitnehmen kann. Manchmal sind es vielleicht nur Kleinigkeiten, die aber im Alltag äußerst hilfreich sind. Das alles kann man bei diesem Online-Seminar ganz bequem von zu Hause aus mitnehmen – und obendrein kostenfrei aufgrund der Förderung durch CSL Seqirus. 

Warum engagieren Sie sich so sehr fürs Impfen durch Apotheken?
Zum einen, weil wir Apotheker mittlerweile den Auftrag des Gesetzgebers haben zu impfen. Wer also seinen Job wirklich ernst nimmt, wie wir als Heilberufler es tun sollten, der darf seine Patienten nicht lediglich mit Arzneimitteln versorgen, sondern muss auch Präventions- und Gesundheitsleistungen wie Impfungen erbringen. Zum anderen aber, weil das Impfen bei den Patienten super ankommt und äußerst dankbar von ihnen angenommen wird. Das Feedback ist unglaublich positiv. Es ist daher keine Belastung, das Impfen umzusetzen, sondern eine echte Freude. 


Online-Seminar Update Grippeimpfung

04.09.2025 von 19.00 Uhr bis 20.30 Uhr

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