Münster 09.04.2025
Aktuelles

Ein kleines Zeichen der Hoffnung für die Apotheken

Ein kleines Zeichen der Hoffnung – das ist der neue Koalitionsvertrag für viele Apotheken in Westfalen-Lippe. „Wir begrüßen insbesondere, dass die schwarz-rote Koalition die Bedeutung der Apotheken vor Ort erkannt hat und deshalb laut Koalitionsvertrag das flächendeckende Netz konsolidieren will“, so Thomas Rochell, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbandes Westfa-len-Lippe. „Wichtig ist, dass der Koalitionsvertrag nun auch tatsächlich umgesetzt wird – und zwar schnellstmöglich, um das Apothekensterben rasch zu stoppen.“

Honorarerhöhung jetzt

Erste Sofortmaßnahme müsse sein, das Honorar auf die im Koalitionsvertrag beschlossenen 9,50 Euro pro Packung anzuheben. Dazu bedürfe es keines langwierigen Gesetzgebungsverfahrens: „Der künftige Wirtschaftsminister muss lediglich die Arzneimittelpreisverordnung anpassen“, so Thomas Rochell. Zugleich ruft er in Erinnerung, dass die Vergütung der Apotheken seit nunmehr 20 Jahren nicht mehr nennenswert erhöht worden sei trotz steigender Sach- und Personalkosten sowie hoher Inflation. Rochell gibt zu bedenken: „Die Einbußen der vergangenen Jahre werden damit nicht wettgemacht. Wenn der Mindestlohn auf 15 Euro angehoben und die Tariflöhne der Apothekenbeschäftigten entsprechend angepasst werden müssen, wird die kleine Anpassung wieder aufgezehrt.“

Umso wichtiger sei es, dass die Packungspauschale künftig regelmäßig angehoben werde. Gern verhandele man, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, darüber mit den Krankenkassen – „vorausgesetzt die Politik tariert die Machtbalance neu aus, denn derzeit besteht hier ein Ungleichgewicht zugunsten der Kassen, die ihre Bedingungen den Apotheken diktieren können.“ 

Neue Leistungsangebote

Dass der Koalitionsvertrag vorsieht, das heilberufliche Potenzial der Apotheken weiter zu entwi-ckeln und die Apotheken verstärkt in die Prävention einzubinden, befürwortet der AVWL-Vorsitzende ausdrücklich. Damit lasse sich die Versorgung der Patienten nicht nur verbessern, sondern auch wirtschaftlicher gestalten. Zugleich könnten Apothekenberufe damit für viele junge Leute neue Attraktivität gewinnen: „Gern arbeiten wir daran mit und bringen Ideen und Lösungsvorschläge ein.“ Dazu habe die Berufsorganisation ABDA just ein Konzept vorgelegt, so Thomas Rochell.

„Wir begrüßen auch, dass die Vorgaben für Vor-Ort-Apotheken und Versandapotheken laut Koalitionsvertrag einheitlich sein sollen. Wichtig ist dabei, dass die Einhaltung dieser Vorgaben kontrolliert und Verstöße tatsächlich geahndet werden können“, fordert der AVWL-Vorsitzende. Zudem müssten die Gemeinwohlleistungen, die nur die Apotheken vor Ort erbringen können und zu denen der Versandhandel keinen Beitrag leistet, wie zum Beispiel Nacht- und Notdienste oder die Herstellung individueller Rezepturen, auch so honoriert werden, dass die Kosten dafür voll abgedeckt werden. „Wir können solche Sonderleistungen nicht mehr aus anderen Quellen quersubventionieren.“

Kleines Licht am Ende des Tunnels

Alles in allem aber sehe er im Koalitionsvertrag für die Apotheken ein kleines Licht am Ende des Tunnels, so Thomas Rochell. „Wir freuen uns auch, dass uns die Politik in den vergangenen Wochen und Monaten zugehört und wahrgenommen hat, wo der Schuh drückt und welche Hilfen wir benötigen, um die Patienten bestmöglich versorgen zu können. Wir hoffen nun auf eine konstruktiv-kritische Zusammenarbeit mit dem Bundesgesundheitsministerium und den Politikern aus Westfalen-Lippe. Jederzeit und immer stehen wir für weitere Gespräche zur Verfügung, um das Apothekensterben nachhaltig zu beenden, den Apothekerberuf und damit insbesondere auch die Patientenversorgung weiter zu entwickeln.“
 

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48155 Münster

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