Apothekerverband und Apothekerkammer Westfalen-Lippe trauern um Johannes Hermes, der am 31.05.2025 im Alter von 69 Jahren gestorben ist. Annähernd 30 Jahre lang hat er sich ehrenamtlich für die Belange der westfälisch-lippischen Apothekerinnen und Apotheker eingesetzt und um die flächendeckende Arzneimittelversorgung verdient gemacht. Mit unverrückbarer Haltung vertrat er die Positionen der Apothekerinnen und Apotheker. So hat er in den vergangenen Jahrzehnten seine Spuren im Berufsstand hinterlassen. Wir haben in ihm einen wichtigen Sparringspartner sowie einen erfahrenen Ratgeber verloren – und einen langjährigen guten Weggefährten.
Johannes Hermes wurde am 03.03.1956 in eine Apothekerfamilie geboren. Von 1993 bis 2005 sowie von 2009 bis 2024, also insgesamt 27 Jahre, war der Inhaber der Alten Apotheke in Bergkamen Mitglied des westfälisch-lippischen Apothekerparlamentes. Für die Apothekerkammer war er zudem von 1997 bis 2001 als stellvertretender Rechnungsprüfer und von 2001 bis 2005 als Mitglied des Ausschusses des Zusatzversorgungswerkes und Soziales tätig. Darüber hinaus war Johannes Hermes für die Kammer von 1997 bis zu seinem Tode ununterbrochen als Kreisvertrauensapotheker und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit für den Kreis Unna-Süd im Einsatz.
Dem Apothekerverband trat er 1992 bei und wurde 2003 in den Vorstand gewählt. Bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2023 hatte er die Finanzen und Administration der Organisation im Blick. Zudem hielt er die Verbindung in die regionalen Bezirksgruppen und akquirierte den berufspolitischen Nachwuchs. Insbesondere aber verschrieb er sich der qualitativ hochwertigen Ausbildung der pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten, für die er sich u.a. als stellvertretender Vorsitzender des Vereins PTA-Fachschule Westfalen-Lippe engagierte.
Die Interessen des freien apothekerlichen Heilberufes vertrat er zudem im Verband Freie Berufe NRW, dessen Vorstand er annähernd 20 Jahre lang angehörte. Dass der freie Heilberuf gerade im Gesundheitswesen ein Garant des Verbraucher- und Patientenschutzes ist – davon war er felsenfest überzeugt.
Neben all diesen Aufgaben vernachlässigte er seine eigene Apotheke und vor allem sein Team nie, sondern führte sie familiär. Die Positionen, für die er berufspolitisch eintrat, lebte er auch im eigenen Betrieb, den er zu einem modernen Gesundheitsdienstleister fortentwickelte. Herausforderungen ging er in der Apotheke wie auch in der Berufspolitik stets mit einem vernünftigen Pragmatismus an. Dabei scheute er in der Berufspolitik den Konflikt nicht, wenn er ihn für sachdienlich hielt. Er verfügte über ein gesundes und zweckdienliches Maß an westfälischer Beharrlichkeit – und war doch offen für Argumente, für Kritik und den Austausch, denn er schätzte die Mitmenschlichkeit und die Harmonie. Seine große Herzlichkeit, sein Humor, sein Lachen, seine Lebensfreude und seine Fähigkeit, nicht nur zu arbeiten, sondern auch zu genießen, haben die Zusammenarbeit mit ihm zum Vergnügen gemacht.
Wir wissen, wie sehr er seiner Familie, seiner Frau, seinen Kindern und Enkeln fehlen wird. Wir trauern mit ihnen. Wir Apothekerinnen und Apotheker in Westfalen-Lippe werden uns immer mit großer Dankbarkeit an ihn erinnern.
Thomas Rochell, im Namen des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe
Gabriele Regina Overwiening, im Namen der Apothekerkammer Westfalen-Lippe
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