01.09.2017
Apotheken-Wahlcheck 2017

Wahlcheck: Stefan Schwartze (SPD)

Herford/Minden-Lübbecke. Wie stehen die Bundestagskandidaten der Wahlkreise in Westfalen-Lippe zu aktuellen Apotheken-Themen? Der AVWL hat ihnen auf den Zahn gefühlt. Diesmal: Stefan Schwartze, SPD, für den Wahlkreis Herford - Minden-Lübbecke II.


1. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Apotheke“ hören oder lesen?

„Apotheke bedeutet unmittelbaren Zugang zur Arzneimittelversorgung und die Gewissheit für Patientinnen und Patienten, jederzeit ohne Terminvereinbarung kompetent und qualifiziert Information und Beratung zur Arzneimitteltherapie erhalten zu können, auch in der Nacht, auch in Notfällen.“

2. Welche Rolle spielt für Sie die Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?

„Die Apotheke vor Ort ist für eine sichere, schnelle und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung der Bevölkerung in Deutschland unverzichtbar. Ihre Aufgaben und ihr Engagement sind bereits heute sehr vielfältig und gehen weit über die reine Abgabe von Medikamenten hinaus. Das weiß ich vor allem auch aus den vielen persönlichen Gesprächen, die ich mit den Apothekerinnen und Apothekern in meinem Wahlkreis führe. Die SPD wird sich deshalb auch in Zukunft dafür einsetzen, dass es ein leistungsfähiges und flächendeckendes Netz an öffentlichen Apotheken in Deutschland geben wird.“

3. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs soll die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente für ausländische Versender anders als für deutsche Apotheken nicht gelten. Das gefährdet die örtlichen Apotheken existenziell. Wie stehen Sie zu dem Vorhaben, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel deshalb gesetzlich zu verbieten?

„Die SPD hält daran fest, dass der Versandhandel im 21. Jahrhundert als zusätzlicher Vertriebsweg für die Patienten erhalten bleiben soll. Insbesondere in strukturschwachen Regionen und für in ihrer Mobilität eingeschränkte Patientinnen und Patienten stellt der Versandhandel eine sinnvolle Ergänzung zu Präsenzapotheken dar. Ein Verbot hätte auch deutsche Versandhändler eingeschränkt, die sich auf die Spezialmedikation von Patienten mit schweren Erkrankungen, wie bspw. Mukoviszidose, Spina Bifida (offener Rücken), HIV oder Parkinson, fokussiert haben. Damit wäre die Versorgung dieser schwerkranken Patientinnen und Patienten gefährdet gewesen.

Gleichzeitig setzen wir uns ein für eine europarechtskonforme, patientenorientierte Lösung, die die Apotheken vor Ort stärkt und den deutschen Versandhandel nicht benachteiligt. Die Beratungsleistungen sowie die Nacht- und Notdienste sind wichtige Angebote der Präsenzapotheken, die wir wertschätzen und stärker honorieren bzw. besser vergüten wollen.“

Steckbrief: Stefan Schwartze (SPD)

Jahrgang 1974, wohnhaft in Vlotho. Gelernter Industriemechaniker.

1994 Eintritt in die SPD, 1999-2009 Kreistagsmitglied, davon fünf Jahre lang als stellv. Fraktionsvorsitzender. Seit 2006 Vorsitzender des SPD-Kreisverbands Herford, seit 2014 Vorsitzender der SPD in OWL. Seit 2009 Mitglied des Bundestages.

 

Weitere Infos unter: www.stefan-schwartze.de

 

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