20.09.2017
Apotheken-Wahlcheck 2017

Wahlcheck: René Röspel (SPD)

Hagen/Ennepe-Ruhr-Kreis. Wie stehen die Bundestagskandidaten der Wahlkreise in Westfalen-Lippe zu aktuellen Apotheken-Themen? Der AVWL hat ihnen auf den Zahn gefühlt. Diesmal: René Röspel, SPD, für den Wahlkreis Hagen - Ennepe-Ruhr-Kreis I.


1. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Apotheke“ hören oder lesen?

"'Apotheke' bedeutet unmittelbaren Zugang zur Arzneimittelversorgung und die Gewissheit für Patientinnen und Patienten, jederzeit ohne Terminvereinbarung kompetent und qualifiziert Information und Beratung zur Arzneimitteltherapie erhalten zu können, auch in der Nacht, auch in Notfällen. Deshalb hole ich meine Arzneimittel grundsätzlich bei meiner Apotheke vor Ort genauso wie ich meine Bücher in meiner Buchhandlung vor Ort kaufe – weil ich davon ausgehe, dass alle ApothekerInnen und ihre MitarbeiterInnen den heimischen Handel unterstützen und nicht den Versandhandel mit Büchern, Schuhen, Kleidung…

2. Welche Rolle spielt für Sie die Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?

"Die Apotheke vor Ort ist für eine sichere, schnelle und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung der Bevölkerung in Deutschland unverzichtbar. Ihre Aufgaben und ihr Engagement sind bereits heute sehr vielfältig und gehen weit über die reine Abgabe von Medikamenten hinaus. Die SPD wird sich deshalb auch in Zukunft dafür einsetzen, dass es ein leistungsfähiges und flächendeckendes Netz an öffentlichen Apotheken in Deutschland geben wird."

3. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs soll die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente für ausländische Versender anders als für deutsche Apotheken nicht gelten. Das gefährdet die örtlichen Apotheken existenziell. Wie stehen Sie zu dem Vorhaben, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel deshalb gesetzlich zu verbieten?

"Das Urteil des EuGH zur Aufhebung der Preisbindung für verschreibungspflichtige Medikamente beim Versandhandel hat bei Apotheken und ihren Verbänden verständlicherweise Unruhe ausgelöst. Uns kommt es darauf an, wie wir auch in Zukunft eine gute und flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln in Deutschland sicherstellen können. Ob ein generelles Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten hier ein geeignetes Mittel ist, ist dabei nicht entschieden. Insbesondere in strukturschwachen Regionen und für in ihrer Mobilität eingeschränkte Patientinnen und Patienten stellt der Versandhandel eine sinnvolle Ergänzung zu Präsenzapotheken dar.

Wir wollen eine europarechtskonforme, patientenorientierte Lösung, die die Apotheken vor Ort stärkt und den deutschen Versandhandel nicht benachteiligt. Die Beratungsleistungen sowie die Nacht- und Notdienste sind wichtige und unverzichtbare Angebote der Präsenzapotheken, die wir wertschätzen. In diesem Sinne werden wir weiterhin gemeinsam mit den Vertretern der maßgeblichen Verbände nach der bestmöglichen Lösung für die flächendeckende Versorgung mit Medikamenten suchen."

Steckbrief: René Röspel (SPD)

Geboren 1964 in Hagen, verheiratet, vier Kinder. Diplom-Biologe.

Seit 1983 Mitglied der SPD. Seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages, stellv. Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion für Forschung, stellv. Mitglied im Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

 

Weitere Infos unter: www.roespel.de

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