Recklinghausen. Wie stehen die Bundestagskandidaten der Wahlkreise in Westfalen-Lippe zu aktuellen Apotheken-Themen? Der AVWL hat ihnen auf den Zahn gefühlt. Diesmal: Petra Willemsen, DIE LINKE, für den Wahlkreis Recklinghausen II.
1. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Apotheke“ hören oder lesen?
"In einer Apotheke bekomme ich alles, was ich für meine Gesundheit benötige und werde gut beraten."
2. Welche Rolle spielt für Sie die Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?
"Eine sehr große. Aus diesem Grunde bedauere ich es auch, dass der Notdienst in den Apotheken vor Ort eingeschränkt wurde."
3. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs soll die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente für ausländische Versender anders als für deutsche Apotheken nicht gelten. Das gefährdet die örtlichen Apotheken existenziell. Wie stehen Sie zu dem Vorhaben, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel deshalb gesetzlich zu verbieten?
"Für DIE LINKE ist die Argumentation des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) empörend. Er stellt den freien Warenverkehr als höchstes Gut über alle Grund- und Menschenrechte, der nur mit sehr triftigen Gründen eingeschränkt werden darf. Bloße Überlegungen für den Schutz der Gesundheitsversorgung reichten dem EuGH nicht – offenbar muss das Kind erst in den Brunnen gefallen sein, bevor die Evidenz für schädliche Auswirkungen des Versandhandels mit rezeptpflichtigen (Rx-)Arzneimitteln ausreicht, den freien Handel einzuschränken. Der EuGH widerspricht damit nicht nur der höchsten deutschen Rechtsprechung, sondern auch anderen EuGH-Urteilen, etwa dem zum Fremd- und Mehrbesitzverbot von 2009."
Jahrgang 1959, verheiratet, drei Kinder, wohnhaft in Datteln. Handwerksmeisterin und psychologische Beraterin.
Fraktionsvorsitzende und Vorsitzende des Stadtverbandes DIE LINKE Datteln.
Weitere Infos unter: www.dielinke-datteln.de
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