18.08.2017
Apotheken-Wahlcheck 2017

Wahlcheck: Petra Rode-Bosse (SPD)

Münster/Höxter/Lippe. Wie stehen die Bundestagskandidaten der Wahlkreise in Westfalen-Lippe zu aktuellen Apotheken-Themen? Der AVWL hat ihnen auf den Zahn gefühlt. Diesmal: Petra Rode-Bosse, SPD, für den Wahlkreis Höxter - Lippe II.


1. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Apotheke“ hören oder lesen?

"'Apotheke' bedeutet unmittelbaren Zugang zur Arzneimittelversorgung und die Gewissheit für Patientinnen und Patienten, jederzeit ohne Terminvereinbarung kompetent und qualifiziert Information und Beratung zur Arzneimitteltherapie erhalten zu können, auch in der Nacht, auch in Notfällen.

2. Welche Rolle spielt für Sie die Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?

"Die Apotheke vor Ort ist für eine sichere, schnelle und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung der Bevölkerung in Deutschland unverzichtbar. Ihre Aufgaben und ihr Engagement sind bereits heute sehr vielfältig und gehen weit über die reine Abgabe von Medikamenten hinaus. Die SPD wird sich deshalb auch in Zukunft dafür einsetzen, dass es ein leistungsfähiges und flächendeckendes Netz an öffentlichen Apotheken in Deutschland geben wird."

3. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs soll die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente für ausländische Versender anders als für deutsche Apotheken nicht gelten. Das gefährdet die örtlichen Apotheken existenziell. Wie stehen Sie zu dem Vorhaben, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel deshalb gesetzlich zu verbieten?

"Die SPD hält daran fest, dass es kein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln geben darf. Der Versandhandel muss im 21. Jahrhundert als zusätzlicher Vertriebsweg für die Patienten erhalten bleiben. Insbesondere in strukturschwachen Regionen und für in ihrer Mobilität eingeschränkte Patientinnen und Patienten stellt der Versandhandel eine sinnvolle Ergänzung zu Präsenzapotheken dar. Ein Verbot hätte auch deutsche Versandhändler eingeschränkt, die sich auf die Spezialmedikation von Patienten mit schweren Erkrankungen, wie bspw. Mukoviszidose, Spina Bifida (offener Rücken), HIV oder Parkinson, fokussiert haben. Damit wäre die Versorgung dieser schwerkranken Patientinnen und Patienten gefährdet gewesen.

Wir wollen eine europarechtskonforme, patientenorientierte Lösung, die die Apotheken vor Ort stärkt und den deutschen Versandhandel nicht benachteiligt. Die Beratungsleistungen sowie die Nacht- und Notdienste sind wichtige Angebote der Präsenzapotheken, die wir wertschätzen und stärker honorieren bzw. besser vergüten wollen."

Steckbrief: Petra Rode-Bosse (SPD)

Geboren 1959 in Essen, wohnhaft in Höxter, verheiratet, drei Kinder. Diplom-Verwaltungswirtin, Psychologische Beraterin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Seit 2007 Mitglied der SPD, 2012-2014 stellvertretende Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Höxter, seit 2015 Mitglied des Bundestages.

 

Weitere Infos unter: www.rode-bosse.de

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