22.08.2017
Apotheken-Wahlcheck 2017

Wahlcheck: Olaf in der Beek (FDP)

Bochum. Wie stehen die Bundestagskandidaten der Wahlkreise in Westfalen-Lippe zu aktuellen Apotheken-Themen? Der AVWL hat ihnen auf den Zahn gefühlt. Diesmal: Olaf in der Beek, FDP, für den Wahlkreis Bochum I.


1. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Apotheke“ hören oder lesen?

"Wenn ich das Wort 'Apotheke' höre oder lese, so denke ich spontan an das Apothekenlogo mit Äskulapschlange und Arzneikelch. Für mich steht es für Vertrautheit und Sicherheit.

2. Welche Rolle spielt für Sie die Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?

"Medikamente in kurzer Zeit, auf kurzen Wegen und mit kompetenter Beratung erhalten zu können ist für mich ein wesentliches Qualitätsmerkmal eines funktionierenden Gesundheitssystems und in der Bedeutung für die Menschen kaum zu überschätzen. Die Leistungen von Ärzten und Apothekern ergänzen einander und gewährleisten damit auch ein Höchstmaß an Arzneimittelsicherheit. Folgerichtig sind es immer wieder aufmerksame Apotheker, die gefälschte und gefährliche Arzneimittel erkennen und dafür sorgen, dass sie aus dem Verkehr genommen werden."

3. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs soll die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente für ausländische Versender anders als für deutsche Apotheken nicht gelten. Das gefährdet die örtlichen Apotheken existenziell. Wie stehen Sie zu dem Vorhaben, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel deshalb gesetzlich zu verbieten?

"Dieses Urteil legt aus meiner Sicht zu einseitig das Gewicht auf die Freiheit des Warenverkehrs. Arzneimittel können bei unsachgemäßem Gebrauch für Patienten sehr gefährlich werden, und gerade deshalb ist die Beratungsleistung in Apotheken so unverzichtbar, erst recht im Falle mehrerer Medikamente, die Neben- und Wechselwirkungen haben können. Versandapotheken leisten nur telefonische Beratung, leisten keine Notdienste und können Preisnachlässe gewähren, die den
deutschen Apotheken untersagt sind. Dies führt zu einer nicht hinnehmbaren Wettbewerbsverzerrung. Zudem ist dies gegenüber inhabergeführten Apotheken auch zutiefst unfair und widerspricht damit dem Leitbild der Chancengerechtigkeit, für das wir Liberale stehen. In allen EU-Mitgliedsstaaten außer Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, den Niederlanden, Schweden und Großbritannien ist der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln untersagt.

Ich bin der Auffassung, daß in Deutschland der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten bis auf weiteres untersagt werden sollte bis eine gesetzliche Lösung gefunden ist, welche die Mängel der Entscheidung des EuGH ausgleicht."

Steckbrief: Olaf in der Beek (FDP)

Geboren 1967 in Bochum, verheiratet, drei Kinder. Selbstständiger Unternehmer in der Druck- und Medienbranche.

Seit 1985 in der FDP aktiv, Kreisvorsitzender der FDP Bochum, Landesvorsitzender des Liberalen Mittelstandes in NRW.

 

Weitere Infos unter: www.fdp-bochum.de

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