Münster/Recklinghausen. Wie stehen die Bundestagskandidaten der Wahlkreise in Westfalen-Lippe zu aktuellen Apotheken-Themen? Der AVWL hat ihnen auf den Zahn gefühlt. Diesmal: Michael Groß, SPD, für den Wahlkreis Recklinghausen II.

1. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Apotheke“ hören oder lesen?

"Spontan fallen mir die Worte Hilfe, Beratung und Erfahrung ein."

2. Welche Rolle spielt für Sie die Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?

"Apotheken sichern die Versorgung mit Medikamenten sowie hochwertigen Dienstleistungen und sind ein tragender Teil der medizinischen Daseinsvorsorge in der Stadt und auf dem Land. Die Apotheke vor Ort gibt mir die Gewissheit, die richtigen Medikamente mit guter Beratung und notwendiger Hilfestellung schnell und zuverlässig zu erhalten. Und das an 365 Tagen im Jahr, ob am Tag oder in der Nacht."

3. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs soll die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente für ausländische Versender anders als für deutsche Apotheken nicht gelten. Das gefährdet die örtlichen Apotheken existenziell. Wie stehen Sie zu dem Vorhaben, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel deshalb gesetzlich zu verbieten?

"Wir werden auch bei der Versorgung mit Medikamenten neue Wege gehen müssen. Die Digitalisierung bietet gerade für ländliche Regionen eine Chance, nicht abgehängt zu werden. Aber auch der Versandhandel mit Medikamenten muss die gleichen Bedingungen erfüllen, wie die klassische Apotheke vor Ort. Es darf hier keinen Sonderstatus geben. Ich bin sehr dafür, dass Apotheken mit persönlicher Beratung dafür eine verbesserte Vergütung durch die Kassen erhalten. Im Übrigen glaube ich, dass ein Großteil der Menschen, den direkten Kontakt in einer Apotheke ihres Vertrauens immer bevorzugen wird. Das schließt mich mit ein."