20.09.2017
Apotheken-Wahlcheck 2017

Wahlcheck: Maik Babenhauserheide (Bündnis 90/Die Grünen)

Herford/Minden-Lübbecke. Wie stehen die Bundestagskandidaten der Wahlkreise in Westfalen-Lippe zu aktuellen Apotheken-Themen? Der AVWL hat ihnen auf den Zahn gefühlt. Diesmal: Maik Babenhauserheide, Bündnis 90/Die Grünen, für den Wahlkreis Herford - Minden-Lübbecke II.


1. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Apotheke“ hören oder lesen?

"Für mich gehört meine Stammapotheke vor Ort ebenso zu einer guten gesundheitlichen Versorgung wie mein Hausarzt. Ich lege dabei Wert auf gute Beratung und das Vertrauen, dass ich meine Medikamente schnell und zuverlässig bekomme."

2. Welche Rolle spielt für Sie die Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?

"Die Apotheke vor Ort hat aus unserer Sicht eine zentrale Funktion für eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung. Wir werden daher die Benachteiligung inländischer Apotheken gegenüber ausländischen Versandapotheken beenden. Zudem wollen wir die Bedeutung der Beratungsleistung in der Vergütung der Apotheken stärken. Um auch künftig in ländlichen Regionen eine gute Versorgung zu erhalten, werden wir einen Sicherstellungszuschlag einführen, der vergleichbar mit der Notdienstversorgung aus einem umlagefinanzierten Fonds gespeist wird. Darüber hinaus werden wir die Rahmenbedingungen für den Apothekenbetrieb so verändern, dass flexiblere Versorgungsangebote gerade auf dem Lande möglich werden."

3. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs soll die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente für ausländische Versender anders als für deutsche Apotheken nicht gelten. Das gefährdet die örtlichen Apotheken existenziell. Wie stehen Sie zu dem Vorhaben, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel deshalb gesetzlich zu verbieten?

"Aus unserer Sicht ist ein Verbot des Versandhandels europa- und verfassungsrechtlich nicht umsetzbar. Statt die Benachteiligung inländischer Apotheken gegenüber ausländischen Versandapotheken unverzüglich zu beenden, würde durch ein Verbot wertvolle Zeit vertan, denn am Ende hätte ein solches Verbot keinen Bestand. In der Zwischenzeit wären inländische Apotheken wegen der bestehenden inländischen Preisbindung dem Preisdruck ausländischer Versandapotheken ungeschützt ausgesetzt. Das könnte viele Arbeitsplätze in den Apotheken kosten. Wir halten daher den von uns vorgeschlagenen Weg eines Höchstpreissystems neben weiteren Maßnahmen für den richtigen Ansatz, um die Arzneimittelversorgung in Deutschland zu sichern."

Steckbrief: Maik Babenhauserheide (Bündnis 90/Die Grünen)

Jahrgang 1975, wohnhaft in Enger. Webdesigner.

2008-2014 Vorsitzender des Grünen-Stadtverbands Enger, seit 2011 Mitglied im Rat der Stadt Enger. Seit 2013 Sprecher der Grünen im Kreis Herford.

 

Weitere Infos unter: www.maik-babenhauserheide.de

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