11.09.2017
Apotheken-Wahlcheck 2017

Wahlcheck: Katrin Helling-Plahr (FDP)

Hagen/Ennepe-Ruhr-Kreis. Wie stehen die Bundestagskandidaten der Wahlkreise in Westfalen-Lippe zu aktuellen Apotheken-Themen? Der AVWL hat ihnen auf den Zahn gefühlt. Diesmal: Katrin Helling-Plahr, FDP, für den Wahlkreis Hagen - Ennepe-Ruhr-Kreis I.


1. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Apotheke“ hören oder lesen?

"Als Fachanwältin für Medizinrecht fällt mir spontan § 1 Abs. 1 ApoG ein: 'Den Apotheken obliegt die im öffentlichen Interesse gebotene Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Arzneimittelversorgung der Bevölkerung.'"

2. Welche Rolle spielt für Sie die Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?

"Selbstverständlich ist die Arzneimittelversorgung, die die Apotheken gewährleisten, Grundpfeiler der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Die Apotheke vor Ort leistet (anders als etwa Versand-Apotheken) individuelle und persönliche Beratung von Angesicht zu Angesicht und garantiert die umgehende auch notfallmäßige Versorgung mit Arzneimitteln."

3. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs soll die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente für ausländische Versender anders als für deutsche Apotheken nicht gelten. Das gefährdet die örtlichen Apotheken existenziell. Wie stehen Sie zu dem Vorhaben, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel deshalb gesetzlich zu verbieten?

"Patienten sollen meiner Auffassung nach auch weiterhin die Möglichkeit haben, Online-/Versand-Angebote zu nutzen. Den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel nun gesetzlich zu verbieten, hielte ich für nicht zeitgemäß. Natürlich müssen aber die gesetzlichen Regelungen auch für inhabergeführte Apotheken vor Ort, die unsere sehr gute flächendeckende Versorgung sicherstellen, fair ausgestaltet sein.

Im Übrigen bin ich der festen Überzeugung, dass die örtlichen Apotheken den Wettbewerb mit Versandapotheken nicht scheuen müssen. Als etablierte Versorger vor Ort sind ihre hervorragende Beratung, die persönlichen Vertrauensverhältnissen zu den Patienten und die kurzfristige Verfügbarkeit der Arzneimittel Pfunde, mit denen sie wuchern können.

Beispielsweise durch die Abrechnungsfähigkeit von besonderen Leistungen wie individuellen Beratungen oder eine angemessene Vergütung von Notdiensten kann die Arbeit der Apotheke vor Ort wirtschaftlich außerdem attraktiviert werden. Ferner möchte ich - im Diskurs mit den Apothekerinnen und Apothekern vor Ort - erarbeiten, wie wir Apotheke darüber hinaus neu denken können. Ist die Versorgung im ländlichen Raum tatsächlich gefährdet, kann die Zahlung eines Sicherstellungszuschlags erwogen werden."

Steckbrief: Katrin Helling-Plahr (FDP)

Geboren 1986, verheiratet, ein Kind, wohnhaft in Hagen. Studium der Rechtswissenschaften in Münster, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Medizinrecht.

Seit 2009 Mitglied im Rat der Stadt Hagen. Stellv. Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion im Rat der Stadt. Bundestagskandidatin 2009 und 2013.

 

Weitere Infos unter: www.khelling-plahr.2017.fdp.de

 

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