19.09.2017
Apotheken-Wahlcheck 2017

Wahlcheck: Jasmin Wahl-Schwentker (FDP)

Bielefeld/Gütersloh. Wie stehen die Bundestagskandidaten der Wahlkreise in Westfalen-Lippe zu aktuellen Apotheken-Themen? Der AVWL hat ihnen auf den Zahn gefühlt. Diesmal: Jasmin Wahl-Schwentker, FDP, für den Wahlkreis Bielefeld - Gütersloh II.


1. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Apotheke“ hören oder lesen?

"Hohe Qualität, gute Versorgung, Beratung und Erreichbarkeit. Aber auch: 'Apothekenpreis' als einen Begriff, der für sehr hohe Preise steht."

2. Welche Rolle spielt für Sie die Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?

"Apotheken bilden einen wichtigen Baustein für die Versorgung der Bevölkerung."

3. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs soll die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente für ausländische Versender anders als für deutsche Apotheken nicht gelten. Das gefährdet die örtlichen Apotheken existenziell. Wie stehen Sie zu dem Vorhaben, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel deshalb gesetzlich zu verbieten?

"Jede Patientin und jeder Patient soll die Wahlfreiheit haben, von wem er seine rezeptpflichtigen Arzneimittel bezieht. Deshalb lehne ich ein Verbot des Versands verschreibungspflichtiger Arzneimittel ab. Sehr wichtig ist aber zugleich, einer Gefährdung der örtlichen Apotheken entgegenzuwirken, um die durch die Apotheken bisher sehr gut gewährleistete Versorgungsqualität sicherzustellen. Daher fordern wir Freie Demokraten das Arzneimittelgesetz, die Arzneimittelpreisverordnung und das Sozialgesetzbuch V dahingehend anzupassen, dass faire Rahmenbedingungen für die Versorgung mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln zwischen inhabergeführten Apotheken in Deutschland und in- und ausländischen Versandapotheken geschaffen werden. Dafür ist das Versorgungssystem in Deutschland im Dialog mit Patientinnen und Patienten sowie Apothekerinnen und Apothekern weiterzuentwickeln.

Zur Stärkung der inhabergeführten Apotheke vor Ort setzen wir Freie Demokraten uns ferner dafür ein, dass beispielsweise Abrechnungsmöglichkeiten für besondere Leistungen, insbesondere die individuelle Beratung, eingeführt werden. Ein Sicherstellungszuschlag für Apotheken in abgelegenen Standorten würde zudem dazu führen, dass die leistungsfähigen Strukturen flächendeckend erhalten bleiben. Zusätzlich müssen Notdienste angemessen honoriert und dringend Bürokratie im Arzneimittelwesen abgebaut werden. Patientinnen und Patienten sollen zudem die Möglichkeit bekommen, sich bei entsprechender Verordnung für Medikamente zu entscheiden, die bisher aufgrund der Preisregulierung nicht auf den deutschen Markt kommen. Dazu wollen wir im Arzneimittelgesetz die Übertragung des GKV-Erstattungsbetrages als Höchstpreis für Selbstzahler aufheben."

Steckbrief: Jasmin Wahl-Schwentker (FDP)

Geboren 1967 in Göttingen, verheiratet, zwei Kinder, wohnhaft in Bielefeld. Richterin am Landgericht.

2005 Eintritt in die FDP. Seit 2014 Vorsitzende der FDP im Rat der Stadt Bielefeld.

 

Weitere Infos unter: www.jwahl-schwentker.2017.fdp.de

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