Unna. Wie stehen die Bundestagskandidaten der Wahlkreise in Westfalen-Lippe zu aktuellen Apotheken-Themen? Der AVWL hat ihnen auf den Zahn gefühlt. Diesmal: Hubert Hüppe, CDU, für den Wahlkreis Unna I.

1. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Apotheke“ hören oder lesen?

"Aus meiner Kindheit stammt folgendes Bild: Eine ehrwürdige alte Apotheke mit Holztäfelung, großen Glasflaschen, vielen lateinisch beschrifteten Schubladen, und an der Theke ein ehrwürdiger alter Apotheker im weißen Kittel. Heute denke ich an meine moderne Apotheke vor Ort mit ihren Mitarbeiterinnen, die ich kenne und die mich kennen, die mich beraten und für mich da sind."

2. Welche Rolle spielt für Sie die Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?

"Apotheker üben einen freien Heilberuf aus, der die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sichert: mit ihrem Berufsethos, der persönlichen Haftung des Apothekers, und weil er seine berufliche Existenz mit den Pflichten aus seinem Sicherstellungsauftrag verknüpft."

3. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs soll die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente für ausländische Versender anders als für deutsche Apotheken nicht gelten. Das gefährdet die örtlichen Apotheken existenziell. Wie stehen Sie zu dem Vorhaben, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel deshalb gesetzlich zu verbieten?

"Die flächendeckende Arzneimittelversorgung durch Apotheken muss garantiert bleiben. Eine reine Versandapotheke kann naturgemäß keinen Notdienst vor Ort gewährleisten. Deshalb muss etwas gegen den für deutsche Apotheken ruinösen Wettbewerbsvorteil ausländischer Anbieter getan werden. Versandhandel an sich ist für viele Patienten eine große Erleichterung – ähnlich wie der Lieferservice vieler Apotheken. Ich wünsche mir deshalb eine Lösung, die unsere Apotheken nicht benachteiligt, ohne aber Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in Deutschland komplett zu verbieten."