11.09.2017
Apotheken-Wahlcheck 2017

Wahlcheck: Burkhard Blienert (SPD)

Paderborn/Gütersloh. Wie stehen die Bundestagskandidaten der Wahlkreise in Westfalen-Lippe zu aktuellen Apotheken-Themen? Der AVWL hat ihnen auf den Zahn gefühlt. Diesmal: Burkhard Blienert, SPD, für den Wahlkreis Paderborn - Gütersloh III.


1. Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Apotheke“ hören oder lesen?

"Mit der Apotheke verbinde ich kompetente Information und v.a. auch qualifizierte Beratung. Der Apotheker oder die Apothekerin sind immer da, wenn man ihn/sie braucht, auch zu Unzeiten (Nacht- und Notdienst)."

2. Welche Rolle spielt für Sie die Apotheke vor Ort für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung?

"Die Kompetenz der Apotheker ist für eine sichere und qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung – und damit für die medizinische Versorgung insgesamt – unverzichtbar. In der Apotheke werden die Medikamente nicht bloß abgegeben, sondern man bekommt zusätzliche Informationen über Wechsel- und Nebenwirkungen und man kann sich gezielt beraten lassen. Die SPD wird sich deshalb auch in Zukunft dafür einsetzen, dass sich die Menschen auf ein leistungsfähiges und flächendeckendes Netz an Apotheken in Deutschland verlassen können."

3. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs soll die Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente für ausländische Versender anders als für deutsche Apotheken nicht gelten. Das gefährdet die örtlichen Apotheken existenziell. Wie stehen Sie zu dem Vorhaben, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel deshalb gesetzlich zu verbieten?

"Das EuGH-Urteil hat bei Apotheken und ihren Verbänden verständlicherweise Unruhe ausgelöst. Hier ist aber richtig zu stellen, dass die Preisbindung zwar weiterhin gilt, aber ausländische Versandapotheken dürfen aus ihrer eigenen Marge Boni geben. Wie die aktuellen Zahlen sechs Monate nach dem Urteil belegen, hat es in der Folge aber kaum Veränderungen bei den Marktanteilen gegeben.

Ob ein generelles Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten hier ein geeignetes Mittel ist, ist nicht entschieden. Der Versandhandel kann unter bestimmten Voraussetzungen eine sinnvolle Ergänzung zur Präsenzapotheke sein, sie aber nie ersetzen. Uns kommt es auf jeden Fall darauf an, wie wir auch in Zukunft eine gute und flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln in Deutschland sicherstellen können. Wir wollen eine europarechtskonforme, patientenorientierte Lösung, die die Apotheken vor Ort stärkt und den deutschen Versandhandel nicht benachteiligt.

Die Beratungsleistungen sowie die Nacht- und Notdienste sind wichtige und unverzichtbare Angebote der Präsenzapotheken, die wir wertschätzen. In diesem Sinne werden wir weiterhin gemeinsam mit den Vertretern der maßgeblichen Verbände stärker nach der bestmöglichen Lösung für die flächendeckende Versorgung mit Medikamenten suchen."

Steckbrief: Burkhard Blienert (SPD)

Geboren 1966, verheiratet, zwei Kinder, wohnhaft in Delbrück. Studium der Politikwissenschaften, 1. Staatsexamen für die Sekundarstufe I. Danach verschiedene Tätigkeiten für Abgeordnete und in der SPD in Bonn, Dortmund und Berlin.

Seit 2008 Mitglied des Regionalvorstandes der SPD OWL. Seit 2011 Vorsitzender des SPD Kreisverbandes Paderborn. Seit 2013 Mitglied des Bundestags.

 

Weitere Infos unter: www.burkhard-blienert.de

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