Detmold/Münster 16.02.2021
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Warum sich die Junge Union für einen Pharmaziestudiengang stark macht

Die Kreisversammlung der Jungen Union Lippe hat die Landesregierung NRW aufgefordert, in Ostwestfalen-Lippe eine pharmazeutische Fakultät mit einem Lehrcampus in Lippe einzurichten, um Apothekerinnen und Apotheker auszubilden. Der JU-Vorsitzende Christian Fritzemeier erklärt, warum. 

Planen Sie ein Zweitstudium – oder warum setzen Sie sich mit der Jungen Union im Kreis Lippe für den Aufbau eines Pharmaziestudienganges in der Region ein?
Christian Fritzemeier (lachend):
Nein, ich bin Wirtschaftssinologe – und sehr zufrieden. Der Sprecher unseres Arbeitskreises Gesundheitspolitik, Jan Genteman, hat uns auf die Bedeutung dieses Vorhabens für unsere Region aufmerksam gemacht. Die Altersstruktur in Ostwestfalen-Lippe ist im Wandel. Die Zahl der Älteren nimmt zu. Und Ältere benötigen mehr Medikamente sowie mehr Beratung und Betreuung bei der Arzneimitteltherapie. Aber auch junge Menschen sind mal krank und brauchen dann Medikamente. Außerdem werden auch wir natürlich älter und wünschen uns für die Zukunft eine gute und sichere Gesundheitsversorgung. Viele Apotheker in der Region jedoch stehen kurz vor dem Ruhestand. Zugleich herrscht ein Fachkräftemangel in der Branche. Deshalb müssen mehr Pharmazeuten ausgebildet werden.

 

Warum bestellen junge Leute wie Sie, also Digital Natives, Medikamente nicht einfach im Versandhandel? 
Christian Fritzemeier:
Gesundheit ist ein sehr sensibles Feld. Da braucht man ein Vertrauensverhältnis vor Ort.  Mal ganz abgesehen davon: Wenn ich akut krank bin, möchte ich mein Medikament sofort. In der Apotheke um die Ecke kann ich es mir gleich abholen oder bekomme es innerhalb weniger Stunden gebracht – der Versandhandel braucht ein paar Tage. 

 

Welche Gründe haben Sie noch, sich für den Aufbau des Studienganges einzusetzen?
Christian Fritzemeier:
Als Lipper lieben wir unsere Heimat. Wir möchten anderen jungen Leuten hier in der Region vielfältige Möglichkeiten bieten, Perspektiven und ein breites Studienangebot – damit sie bleiben und nicht abwandern, wie junge Menschen in anderen Regionen. Wir möchten auch Studenten aus anderen Gegenden Deutschlands für Lippe gewinnen. Pharmazie ist ein attraktives Studium, das den Absolventen sehr gute Zukunftsperspektiven, vielfältige Berufschancen und ein sinnvolles, wichtiges Aufgabenfeld eröffnet. Das ist vielen Menschen vielleicht gar nicht richtig bewusst. Apotheker und Pharmazeuten sind Hidden Champions.


Was kann die Junge Union konkret tun, damit der Studiengang tatsächlich eingerichtet wird?
Christian Fritzemeier:
Als Kreisverband der Jungen Union haben wir hier leider keine Ent-scheidungskompetenz. Die liegt bei der Landesregierung. Wir nehmen aber als Jugendorganisation an der politischen Willensbildung in unserer Partei teil. Wenn wir uns positionieren, hat das ein gewisses Gewicht. Wir haben einen Leitantrag beschlossen, in dem wir die Landesregierung aufgefordert haben, eine pharmazeutische Fakultät mit einem Lehrcampus in Lippe einzurichten. Wir haben den Landrat und die Fraktionen im Kreistag um Unterstützung gebeten. Auch unsere „Mutterpartei“, die CDU Lippe, haben wir eingebunden. Der CDU-Kreisvorsitzende Lars Brakhage – mit 30 Jahren selbst noch aktives JU-Mitglied – ist ein starker Befürworter dieses Vorhabens und möchte sich aktiv in den politischen Gremien dafür einsetzen. Und wir haben Ministerpräsident Armin Laschet angeschrieben. Das Antwortschreiben ist ermutigend: Armin Laschet hat versichert, dass mit Blick auf ein zukunftsfähiges NRW ein besonderes Augenmerk der Landesregierung auf der Sicherstellung einer robusten Versorgungsinfrastruktur liege, zu der gerade auch Apotheken zählen, sowie attraktive und qualitativ hochwertige Ausbildungsplätze in Studium und Lehre.
 

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