Steinfurt/Münster 27.06.2022
Aktuelles

Versorgung von Inkontinenzpatienten immer schwieriger

Die Versorgung von Inkontinenz-Patienten wird zunehmend schwieriger. Davor warnt der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) anlässlich des internationalen Inkontinenztages (30.06.2022). Denn zu den Pauschalen, die einige Krankenkassen für Hilfsmittel zahlen, ist es nicht mehr möglich, die Menschen wirtschaftlich zu versorgen, sagt Elke Balkau, Vorsitzende der AVWL-Bezirksgruppe Steinfurt.

So erstattet die AOK NordWest mittlerweile nur noch 11,89 Euro netto für den kompletten Monatsbedarfs eines Patienten. Diese Pauschale soll nicht nur das Material abdecken, sondern unter anderem auch die Beratung und die Belieferung des Patienten. Zum Vergleich: Eine Monatspackung Babywindeln kostet zumeist mehr als doppelt so viel.

Der Apothekerverband Westfalen-Lippe hat sich daher bereits zu Beginn des Jahres entschlossen, zu diesen Konditionen mit der AOK NordWest keine Vereinbarung mehr einzugehen. Die Versicherten dieser Kasse können nun in den meisten westfälisch-lippischen Apotheken nicht mehr wohnortnah versorgt werden. 

Die Folge: Patienten müssen sich mit ihrem höchst sensiblen Anliegen an den Hotlines überregionaler Versandhändler ihnen unbekannten Mitarbeitern anvertrauen. Zudem bleibt ihnen vielfach nichts anderes, als aus eigener Tasche einen Aufpreis zu zahlen, wenn sie ordentliche Produkte wünschen. 

„Es liegt in unserer DNA als Heilberufler, unsere Patienten bestmöglich zu versorgen“, sagt der AVWL-Vorstandsvorsitzende Thomas Rochell. „Vielen von ihnen nun nicht mehr helfen zu können, ist kaum erträglich. Doch zu diesem Preis ist eine menschwürdige Versorgung wirtschaftlich schlicht nicht möglich. Deshalb musste der Apothekerverband Westfalen-Lippe hier die Reißleine ziehen und die Vereinbarung mit der AOK ablehnen, damit dieses Preisdumping auf Kosten der Patienten nicht weiter fortgesetzt wird.“

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Apothekerverband Westfalen-Lippe e.V.
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48155 Münster

Telefon: 0251 539380
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