Rhein/Münster 09.04.2020
Aktuelles

Auch Apotheken brauchen Hilfe

Apotheken helfen, klar. In der Corona-Krise aber brauchen viele selbst Hilfe: Mehr Botendienste, Desinfektionsmittel herstellen – die Aufgaben haben zugenommen. Personal jedoch fehlt vielerorts, weil in der Branche Fachkräftemangel besteht, Mitarbeiter krank sind, Urlaube anstehen und Kollegen Kinder betreuen müssen. Deshalb hat der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) dazu aufgerufen: Apotheken helfen! Pharmaziestudierende sollen dabei unterstützen, die Bevölkerung pharmazeutisch zu versorgen. Die 25-jährige Anna Harjans ist dem Appell gefolgt und arbeitet nun an vier Tagen in der Woche in der Eschendorf-Apotheke in Rheine. Der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) hat mit ihr über diesen Einsatz gesprochen.

Warum haben Sie sich gemeldet?
Anna Harjans: Ich habe im vergangenen Oktober mein zweites Staatsexamen gemacht, mein praktisches Jahr in einer Apotheke startet am 1. Mai. Ich habe also ein halbes Jahr Auszeit. Alles, was ich mir dafür vorgenommen habe - Reisen, Freunde besuchen - geht nicht mehr, seitdem in der Corona-Krise Ausgangsbeschränkungen gelten. Deshalb habe ich mich sofort gemeldet, als ich von der Initiative des BPhD gehört habe. So kann ich meine freie Zeit sehr sinnvoll nutzen.

Was tun Sie konkret?
Ich bin in der Eschendorf-Apotheke in Rheine vor allem in der so genannten Rezeptur eingesetzt. Im Team mit einer pharmazeutisch-technischen Assistentin (PTA) stelle ich zum Beispiel Desinfektionsmittel her, die in der Corona-Krise bekanntlich knapp geworden sind. Wir produzieren aber auch andere Arzneimittel, die Apotheken vor Ort individuell für Patienten anfertigen - wie zum Beispiel Salben. Ich arbeite an vier Tagen in der Woche Vollzeit – und habe gut zu tun. Wir werden also gebraucht. In anderen Apotheken werden Studierende auch für Botendienste eingesetzt. Denn die Apotheken vor Ort bieten derzeit sehr viele zusätzliche Botendienstfahrten an, damit insbesondere Patienten, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Krankheitsverlauf haben, nicht unnötig in die Apotheke kommen müssen.  

Was gibt Ihnen die Arbeit?
Ich sammle hier zusätzliche Berufserfahrung in einer weiteren Apotheke, denn jeder Betrieb hat seine eigenen Lösungen, Ideen und Tipps. Vor allem aber möchte ich als angehender Gesundheitsberufler in dieser Situation nicht tatenlos zu Hause herumsitzen. Und in der Apotheke erlebe ich, wie bereichernd es ist, eine sinnvolle Aufgabe zu haben und zu helfen. 
 


  • Die Plattform des BPhD zur Vermittlung von Pharmaziestudierenden findet sich unter: http://apothekenhelfen.bphd.de/
  • Informationen, was Apothekeninhaber bezüglich Arbeitsvertrag und Gehalt beachten müssen, wenn sie Pharmaziestudierende beschäftigen möchten, bietet der Apothekerverband Westfalen-Lippe auf seiner Homepage im Mitgliederbereich unter Aktuelles>FAQ-Liste zum Coronavirus.
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Kontakt

Apothekerverband Westfalen-Lippe e.V.
Willy-Brandt-Weg 11
48155 Münster

Telefon: 0251 539380
Telefax: 0251 5393813
E-Mail: apothekerverband@avwl.de

Montag bis Freitag:
8:30 bis 13:00 und 14:00 bis 16:00 Uhr

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