Münster 03.05.2021
Aktuelles

Apotheken in Westfalen-Lippe bereit für Corona-Impfungen

Der Impf-Motor kommt auf Touren – und rollt womöglich bald so schnell, dass die Kapazitäten von Arztpraxen und Impfzentren nicht mehr ausreichen. „Sollte dieser Fall tatsächlich eintreten, stehen wir Apotheker in Westfalen-Lippe grundsätzlich bereit, auch Corona-Impfungen durchzuführen – sofern dies Wille der Politik ist“, so Dr. Klaus Michels, Vorstandsvorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL). 

Keine Denkverbote

Wenn es um die Frage gehe, wie die zur Verfügung stehenden Impfdosen möglichst rasch verimpft und so viele Menschen wie möglich zeitnah vor einer schweren Covid-Erkrankung geschützt werden können, „darf es keine Denkverbote geben“, so Dr. Michels. Ein solches Impfangebot in den Apotheken müsse allerdings vorbereitet werden: „Wir brauchen einen sicheren rechtlichen Rahmen und müssen die Apothekerinnen und Apotheker schulen“, so Dr. Michels. Ferner müsse die Leistung für die einzelne Apotheke freiwillig bleiben und dürfe nicht verpflichtend sein.

Die Apotheken vor Ort könnten in die Impf-Strategie aber auch ihre Erfahrungen mit der Organisation der Schnelltest-Stellen aus den vergangenen Wochen einbringen. Diese könnten nützlich sein, wenn dezentrale oder mobile Impfstationen aufgebaut werden sollten. „Wir haben gezeigt, wie man innerhalb kürzester Zeit ein Dienstleistungsangebot flächendeckend und patientennah aufbauen kann“, so Dr. Michels. 

Menge der Impfdosen für Arztpraxen verdreifacht

„Schon heute leisten wir Apotheken vor Ort einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Impfstrategie in den Arztpraxen“, sagt Dr. Michels. Die Impfstoffe seien teils höchst sensibel, dürften keinen Erschütterungen ausgesetzt werden und müssten durchgehend gekühlt werden. Die Einhaltung der Kühlkette bis zur Verimpfung müsse akribisch in geeigneten Kühlschränken mit Temperaturlogger dokumentiert werden. „Eine flächendeckende Auslieferung bis hin zu jeder noch so ländlich gelegenen Arztpraxis in Westfalen-Lippe ist deshalb nur über die Apotheken vor Ort als dezentrale Versorgungsstationen möglich“, fügt er hinzu. 

In der Woche ab dem 3. Mai 2021 werden bundesweit 3 Millionen Impfdosen an die Arztpraxen ausgeliefert, dreimal so viele wie zu Beginn der Impfkampagne. Für die Apotheken vor Ort sei die Versorgung höchst aufwendig, weil es von Woche zu Woche neue komplexe Bestellvorgaben gebe – und diese regelmäßig kurz vor dem Bestellschluss noch einmal geändert würden. 
„Wir sind zudem in den kommunalen Impfzentren im Einsatz, bereiten dort die Impfstoffe sicher sowie in der nötigen Qualität auf – und halten dadurch dem medizinischen Personal den Rücken frei.“ 


Erfahrungen anderer Länder

In Großbritannien und den USA impfen Apotheken bereits gegen Covid. Auch in Italien und Frankreich dürfen Apotheken Impfungen durchführen.
 

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