Minden 27.02.2024
Aktuelles

„Existenzieller Teil der Daseinsfürsorge“: Jens Teutrine besucht Kuhlenkamp-Apotheke in Minden

Der pflegepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Jens Teutrine, der unter anderem auch Mitglied im Gesundheitsausschuss ist, hat die Kuhlenkamp-Apotheke in Minden besucht. Ziel war es, sich ein Bild von der aktuellen wirtschaftlichen Situation der Apotheken und der Arzneimittelversorgung zu machen. Im Gespräch mit der Apothekerin Manuela Schier zeigte sich, dass es mehr wirtschaftliche Planbarkeit für die Apothekerschaft braucht. 

Teutrine hat sich vorgenommen, keine leeren Versprechungen zu machen und auch keine Sonntagsreden zu halten, sondern hinzuhören. „Apotheken sind, gerade im ländlichen Raum, ein existenzieller Teil der Daseinsvorsorge. Es ist nachvollziehbar, dass es die Menschen bewegt, wenn nach dem letzten Bäcker oder dem letzten Kiosk auch noch die letzte Apotheke schließt – und das, obwohl der Bedarf existiert. Es verunsichert, wenn Arzneimittel nicht zur Verfügung stehen und weite Strecken für eine Versorgung in Kauf genommen werden müssen.“ 

Der junge Bundestagsabgeordnete machte deutlich, dass ihn das Apothekensterben umtreibe und er die Frustration der Apotheker ernst nehme. Die Inhaberin der Kuhlenkamp-Apotheke Manuela Schier sieht dringenden Reformbedarf, um die Finanzierung zukunftssicher zu machen: „Seit 20 Jahren ist die packungsabhängige, staatlich reglementierte Pauschale de facto nicht erhöht worden – trotz massiv steigender Kosten, der Tariflohn- und Zinsentwicklung sowie einer hohen Inflation. Somit ist das Honorar mittlerweile nicht mehr auskömmlich. Wir zahlen pro Arzneimittelpackung, die wir auf Rezept an einen gesetzlich versicherten Patienten abgeben, 46 Cent drauf – und müssen dies durch Einkaufkonditionen und aus anderen Bereichen quersubventionieren.“ Teutrine resümiert: „Die goldenen Jahre der Apotheken sind vorbei. Nicht nur die unnötige Bürokratie hält von wichtiger Arbeit ab und belastet ohne Not, sondern auch die fehlende wirtschaftliche Planbarkeit frustriert. Hier muss sich etwas ändern."

Als einen weiteren Baustein zur Eindämmung des Apothekensterbens in der Region fordert der FDP-Bundestagsabgeordnete einen Pharmazie-Studiengang an der Universität Bielefeld und der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe: „Der Apothekerverband und die Apothekerkammer haben Recht, wenn Sie einen solchen Studiengang einfordern, um Absolventen in der Region zu halten. Wir sollten keine Zeit verlieren, denn bis erste Studierende einen Abschluss haben und der Klebeeffekt eintritt, ist es noch ein langer Weg. Deswegen fordere ich die Landesregierung auf, die finanziellen Mittel zeitnah zur Verfügung zu stellen.“
 

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